Die Hausapotheke

Wunddesinfektion z. B. Octenisept Spray
Betaisodona Salbe und Lösung (Salbe unter Verband, Lösung zum Beträufeln und
schnellem Abtrocknen)
Pfotenschutz z.B. Schuh oder Babysöckchen
Verbandsmaterial: Wundauflagen, Peha Haft Verband, sterile Wundauflagen und Watte auf einer Rolle um z. B. die Zehenzwischenräume abzupolstern.
Augentropfen Euphrasia
Fieberthermometer, Zeckenzange, 1x Rasierer, Krallenschere, Pinzette
Sauerkraut ist immer gut im Haushalt:
Sauerkraut wird oft geraten, wenn der Hund Unverdauliches bzw. einen Fremdkörper    verschluckt hat. ABER: Bitte IMMER Kontakt mit TA aufnehmen und den Fall schildern!
Durchfall:
Kohlekompretten (auch bei Vergiftungen) Dia Tab, Bactisel,
Morosche Suppe (1 kg Möhren überlang kochen ca. 90 Min. und zusammen mit dem
Kochwasser pürieren. Durch das überlange Kochen entsteht ein spezielles Zuckermolekül,
welches sich an die Darmwand anheftet und dadurch den Bakterien und Keimen der
Durchfallinfektion das Andocken blockiert.)
Medizinische Schmerzmittel ausschließlich in Absprache mit dem Tierarzt verabreichen!
(z.B. Rimadyl, Rheumocam, Metacam, Novalgin)
Auf keinen Fall menschliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol geben.
Prellungen, Stauchungen:
Traumeel, Zeel (Firma Heel) und Arnika bei Prellungen, Verstauchungen als Tabletten
bzw. homöpatische Globuli
Rückenschmerzen, Hexenschuss:VitB Komplex

Vergiftung:

VitK 1 z.B. KaVIT bis zum Eintritt in die Tierklinik als Erstmaßnahme + Kohletabletten. Kohletabletten sind bei Vergiftungen das einzige Mittel, das der Hundebesitzer selbst noch gegen die einsetzende Giftwirkung anwenden kann. Die Kohle ist in der Lage, Gift im Verdauungstrakt zu binden und die Aufnahme in den Körper zu verhindern.
Dabei gilt: Unso schneller das Gift in die Aktivkohle gebunden wird, umso besser!
Als Faustregel gilt: 1 gr. Kohle pro 1 kg Körpergewicht - bitte mit dem TA absprechen.
Wenn man den Hund erbrechen lassen möchte, wäre eine Möglichkeit ihm eine 10%ige Kochsalzlösung zu verabreichen. Auch 3 %iges Wasserstoffperoxid führt zum Erbrechen. Faustegel: 1 ml pro 1 kg Körpergewicht - bitte mit TA absprechen.
Nach 2 Stunden den Hund nicht mehr erbrechen lassen!
Allergische Reaktionen:
Prednisolon (Kortison) z.B. bei Stich
Das humanmedizinische Antiallergikum Cetirizin darf der Hund auch nehmen (TA nach Dosierung fragen)
alternativ auch Frubiase calcium Ampullen (in Joghurt einrühren oder mit einer 1mal Plastikspritze (ohne Nadel) aufgezogen und hinten ins Maul geben und zum Abschlucken bringen.
Immer auf den Kreislauf achten!!!

  

Eine Hausapotheke kann nicht den Tierarzt ersetzen! Dennoch sollte sie im Haushalt vorhanden sein, damit man schnell vorab reagieren kann. Bitte sichern Sie sich aber mit einem kurzen Telefonanruf bei Ihrem Tierarzt ab. Hier ist es sinnvoll, sich die Telefonnummer auf dem Handy abzuspeichern bzw. so zu hinterlegen, dass sie diese im Ernstfall parat haben. 

Wie erkenne ich, ob mein Hund krank ist?

Ob das eigene Tier krank ist, kann man nur erkennen, wenn man es im gesunden Zustand kennt. Was ist normal? 

Bei einem Notfall kontrolliert man folgende Parameter:

T wie Temperatur
A wie Atmung
P wie Puls
S wie Schleimhäute


Sind diese Parameter besorgniserregend, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden!!!

Temperatur:
Ein Hund hat eine Körpertemperatur von 37,5 bis 39 Grad. (Welpen 39,5 Grad)
Ab 40 Grad wird der Hund Probleme mit dem Kreislauf bekommen (zittern, blasse Schleimhäute) Ab 43 Grad besteht Lebensgefahr!
Die Temperatur messen Sie herkömmlich mit einem Fieberthermometer und etwas Vaseline zum Eincremen.
Üben sie das mit ihrem Hund im gesunden Zustand, damit er dies kennt und keine Panik bekommt!
Maßnahmen zum Fiebersenken: Eiskrawatte: Ein feuchtes, ausgewrungenes Handtuch um den Hals legen. Keines Falls den ganzen Hund mit kaltem Wasser abduschen!
Atemfrequenz:
Ein gesunder Hund braucht 10 bis 30 Atemzüge pro Minute
Puls:
80 bis 120 Pulsschläge pro Minute (Welpen mehr)
Schleimhäute: 
Diese sollten schön rosa/feucht/glatt/glänzend sein. 
KFZ (KapillarFüllZeit) 2 Sekunden
Veränderte Schleimhäute sind 
blass bei Schock, starken Blutungen, Blutarmut
bläulich bei Sauerstoffunterversorgung
gelb bei Lebererkrankungen
gerötet bei Fieber
sehr feucht durch übermäßiges Speicheln bei Vergiftungen

Sollten sie mit Ihrem Dackel in eine oben aufgeführte Situation kommen, bleiben sie - so gut es geht - ruhig. Ihre Hund spürt die Aufregung in ihnen. Scheuen Sie nicht, telefonischen Kontakt mit ihrem Tierarzt aufzunehmen. 
Mein Rat: Schließen sie eine Hunde-OP-Versicherung für Ihren Dackel ab. Mit durchschnittlich 20 Euro im Monat ist ihr Hund diesbzgl. abgesichert.